Naturemade star Projekte

Alpiq - Fischer schaffen Lebensraum

Der Solothurnische Kantonale Fischereiverband hat mit Hilfe des Alpiq Ökofonds mehrere neue Lebensräume in den Solothurner Gewässern geschaffen. Die Aufwertung dieser Gewässerabschnitte wurde durch natürliche Instream-Massnahmen umgesetzt. Dafür wurden primär die folgenden Strukturelemente verwendet:

  • Natursteine als Störsteine:
    Durch die Steine entstehen verschiedene Bereiche im Wasser, die zu einer abwechslungsreichen Strömung führen. Durch die Störsteine wird der Sauerstoffeintrag im Wasser erhöht, dies hat wiederum einen positiven Effekt auf die Qualität des Gewässers. Zusätzlich entsteht eine Habitatvielfalt für aquatischen Lebewesen.
  • Lenkbuhnen:
    Durch die Umlenkung der Strömungen entstehen Tiefenvariationen in den Gewässerläufen. Die entstehenden Habitate sind für strömungsliebende, aber auch stillwasserliebende Lebewesen geeignet.
  • Wurzelstöcke:
    Durch die variablen Uferelemente werden verschiedenen Tierarten wertvolle Unterschlupf- sowie Schutzmöglichkeiten geboten.
  • Raubäume:
    Die Raubäume dienen als Unterstände und Schutzstrukturen. Zusätzlich bieten sie strömungsliebenden aber auch an Stillwasser adaptieren Lebewesen ein Habitat.
  • Totholz-Faschinen:
    Das zugefügte Astmaterial bietet einen Lebensraum für Insekten und andere Kleinstlebewesen, welche wiederum den Fischen als Nahrung dienen. Zusätzlich bieten die Faschinen einen Unterschlupf für Jungfische.
  • Kiesschüttungen:
    An geeigneten Stellen wird Kies in den Bach geschüttet und durch die Strömung des Gewässers verteilt. Dieses Feinmaterial dient den Fischen als Laichplatz und ist zudem ein wichtiger Lebensraum für Kleinstlebewesen. 

Das Ziel des Projekts ist es, in den strukturarmen Gewässern die Strömungsdynamik mit verschiedenen Massnahmen aufzuwerten. In den ersten fünf Jahren wurden dafür insgesamt elf Kilometer Gewässer aufgewertet. Nach Abschluss der ersten Phase im Jahr 2023 wurde ein Folgeprojekt bis ins Jahr 2027 bewilligt.

Der Alpiq Ökofonds wird durch das Wasserkraftwerk Ruppoldingen finanziert, dass das Gütesiegel «naturemade star» für ökologisch produzierten Strom trägt. Pro verkaufte Kilowattstunde zertifizierten Strom werden 0.7 Rappen in den Alpiq Ökofonds einbezahlt. Der Fonds hat seit 2010 bereits 7.9 Millionen Franken in verschiedene ökologische Projekte investiert. 

 

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ewz - Reussegger Schachen im Kanton AG

Die Auenregeneration im Reussegger Schachen wurde durch den Kanton Aargau unter anderem mit Hilfe des naturemade star-Fonds von ewz umgesetzt. Sie ist eine der schönsten und grössten Renaturierungen, welche bisher durch den naturemade star-Fonds von ewz unterstützt wurden. 

Viele Fliessgewässer wurden früher zum Schutz der Siedlungen und Landwirtschaftsflächen vor Hochwasser kanalisiert. Dies führte zu einer Verschlechterung oder einem Verlust der natürlichen Eigenschaften der Lebensräume und Ökosysteme. Durch die Auenregeneration sollten zerstörte Habitate für Tiere und Pflanzen wiederhergestellt werden. 

Im Rahmen der Revitalisierung wurden Seitenarme und Tümpel angelegt, die je nach Wasserpegel der Reuss trocken oder nass sind. Dadurch entstehen vielfältige Habitate mit hohem ökologischem Wert und die Biodiversität wird gezielt gefördert. Eine zentrale Rolle spielen dabei auch Wasserbüffel. Sie bewahren das Gebiet vor der Verbuschung und erhalten so die Dynamik der Aue.

Der naturemade star-Fonds von ewz besteht seit 25 Jahren und wird hauptsächlich durch den verkauften Strom von fünf zertifizierten Wasserkraftwerken (Letten, Höngg, Wettingen, Lizun und Castasegna) gespiesen, die jährlich rund 400 Gigawattstunden Ökostrom produzieren. Dies entspricht circa 4 Millionen Franken pro Jahr, die in den Fonds einbezahlt werden. Dieser Betrag wird in Renaturierungen von Gewässern sowie in ökologische Aufwertungen von seltenen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen investiert. Damit schafft ewz einen echten Mehrwert für die Förderung der Biodiversität.

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SAK - Revitalisierung des Bützelgrabens und Krennenbachs in der Gemeinde Thal SG

Der SAK Ökofonds unterstütze die ökologische Aufwertung von circa 150 Metern des Bützelgrabens und des Krennenbachs von 2020 – 2024 in der Gemeinde Thal (SG) . Die Leitfischart in diesem Gewässer ist die Bachforelle. Zusätzlich können die Fischarten Groppe, Erlitze oder Schermle vorkommen. Für die Fische und kleineren Wasserlebewesen wurden Kolke angelegt. Diese kleinen Vertiefungen trocknen bei einer Trockenperiode nicht aus, was zu einem Rückzugsort der aquatischen Lebewesen führt. Zusätzlich wurde eine Niederwasserrinne in den Bächen angelegt, die bei wenig Wasser ebenfalls nicht austrocknet und so einen Rückzugsort für die aquatischen Lebewesen bietet. Die natürliche Kiessohle bietet den Fischen ein Laichgebiet und den Kleinstlebewesen einen Lebensraum. Weiter wurden im Bachlauf Störsteine eingebaut, welche die Vielfalt des Habitats erhöht. Entlang des Ufers wurde d homogene Böschung aufgewertet und soll über die Zeit zu einer Magerwiese mit hoher Biodiversität werden. 

Der SAK Ökofonds wird aus den drei Kraftwerken Schils, Giessen und Herrentöbeli gespiesen. Seit 18 Jahren wurden bereits 75 Projekte und 4.5 Mio. Franken in ökologische Aufwertungen investiert.

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BKW - Revitalisierung Fildrichbach Diemtigtal

Der Fildrichbach im Diemtigtal wurde mit Hilfe des BKW Ökofonds nach 100 Jahren Begradigung wieder in den natürlichen Zustand gebracht. Der Bach wurde damals – wie viele andere Gewässer – für die Landgewinnung begradigt. Beim Projekt der Revitalisierung des Fildrichs stand neben der Ökologie aber auch der Hochwasserschutz im Fokus. Durch zwei aufgetretende Hochwasser während den Bauarbeiten konnte dieses Wissen direkt ins Projekt eingebaut werden und einen effektiven Mehrwert schaffen. 

Durch die Revitalisierung haben verschiedene Arten einen neuen Lebensraum erhalten. Beispielsweise hat die Schmetterlingsart Moorbläuling ein neues Habitat bekommen. Durch verschiedene Massnahmen im Gewässer, wie beispielsweise der Einbau von Wurzelköpfen, um neuen Lebensraum für Bachforellen zu schaffen. Das Ziel war, den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Wasserlebewesen gerecht zu werden. So wurde zum Beispiel ein spezieller Lebensraum für den bedrohten Dohlenkrebs geschaffen. 

Strukturelemente im Gerinne sollen Fischen und Wasserinsekten einen Unterschlupf bieten. Das Entfernen der Schwellen unterstützt zudem die Fischwanderung und die Vernetzung der Lebensräume. Durch die Erweiterung des Baches sowie die Neuschaffung eines Nebenarms entstanden zudem neue Habitate. Mit Kleinstrukturen an der Uferböschung erhalten auch Kleinlebewesen neue Lebensräume und Rückzugsorte. Für Grasfrösche, Libellen und Bergmolche wurde ein neues Biotop geschaffen. 

Der Fokus des Projektes lag auf der Zielart Moorbläuling. Diese Schmetterlingsart hat in der Schweiz nur noch wenige Habitate und ist gefährdet. Der Moorbläuling legt seine Eier nur auf dem Grossen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) ab. Aus diesem Grund wurde in der Feuchtwiese und an der Uferböschung extra Wiesenknopf gepflanzt. Nach circa einer Woche verlässt die Raupe die Pflanze und bewegt sich auf dem Boden. Mit etwas Glück wird die Raupe von einer bestimmten Ameisenart entdeckt und in deren Nest gebracht. Dort ernährt sich die Raupe anschliessend von der Ameisenbrut. Die Raupe verpuppt sich im Nest und überwintert im Ameisennest, bevor sie ab Mitte Juni schlüpft. 

Der BKW Ökofonds feiert dieses Jahr das 25-jährige Jubiläum. Das erste naturemade star zertifizierte Kraftwerk war Aarberg, später kam noch das Kraftwerk Niederried und Kallnach dazu. Über die letzten Jahre konnten bereits mehr als 500 Projekte mit über 28 Millionen Franken unterstützt werden. Der Projektperimeter des BKW Ökofonds liegt im Versorgungsgebiet der BKW, resp. in den Kantonen Bern, Jura, Baselland und Solothurn. 

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