Die Fachvorträge am ersten Tag waren in drei Themenbereiche aufgeteilt. In der ersten Session ging es um einen Rückblick auf frühere Ereignisse und insbesondere auf die Unwetter im Jahr 2005. Die Analyse führte zu zentralen Erkenntnissen und einer breiten Massnahmenplanung. Dank der Umsetzung zahlreicher Massnahmen konnten etliche Risiken in den letzten Jahren besser bewältigt und Schäden verhindert werden.
Die zweite Session stand unter dem Titel «Herausforderungen im Umgang mit Naturgefahren». Der Klimawandel, aber auch die Raumnutzung beeinflussen die Risiken und den Umgang damit. Trotz Schutzmassnahmen und gesellschaftlichen Anpassungen, die beim Risikomanagement unter den Begriffen Prävention, Intervention und Versicherung subsumiert werden, verbleiben Restrisiken, denen sich die Gesellschaft bewusst sein muss.
In der dritten Session wurde das integrale Risikomanagement (IRM) in der Praxis ins Zentrum gerückt. Das IRM wurde am Beispiel von Blatten (VS) präsentiert, wo die Experten zum Schluss kommen, dass es gut funktioniert hat. Das Dorf konnte rechtzeitig evakuiert und dadurch vor noch schlimmeren Schäden bewahrt werden. Das IRM wurde aber nicht nur bei der Evakuation des Dorfes angewandt, sondern bereits vorher mit dem intensiven Monitoring und der Analyse. Ein weiterer zentraler Punkt für das IRM ist ein Naturgefahrenbeobachter, der vor Ort ist und die Situation analysiert. Und auch nach dem Gletscherabbruch und der Verschüttung des Dorfes wirkte das IRM. So wurden zusätzliche Überwachungssysteme, vor allem für den neuen See hinter dem Schuttkegel, aufgebaut. Als Massnahme resultierte die Öffnung des Grundablasses des Stausees unterhalb von Ferden, um potenzielle Schäden in Gampel und Steg zu vermeiden. Damit konnten die Anlagen der Wasserkraft einmal mehr zur Minderung des Risikos beitragen. Das IRM ist nicht nach einem Ereignis abgeschlossen, sondern es folgt eine Analyse, Aufbereitung und Dokumentation und allenfalls ein Update der Methode.
Die Präsentationen und weitere Informationen über das Naturgefahrensymposium 2025 sind aufgeschaltet.